E-Health ist immer gefragter – was bedeutet das für Ihr B2B Marketing?

Von Charlotte Kümpel
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E-Health ist immer gefragter – was bedeutet das für Ihr B2B Marketing?
5:35

Gesteigertes Patientenbewusstsein hat Auswirkungen auf Health Care Marketing

Heutzutage befragen vor allem viele jüngere Patienten zunächst „Dr. Google“, sobald sie den Verdacht auf eine Erkrankung haben. So können sie sich schnell und bequem über ihre Symptome informieren und sich einen Gesamtüberblick über mögliche Krankheitsbilder verschaffen. Ein steigendes Gesundheitsbewusstsein der Gesellschaft und ein durch das Internet verfügbare wachsendes Informationsspektrum ermöglichen so erste Selbsteinschätzungen der Patienten – und führen zu häufigeren Arztbesuchen. 

Hierdurch wird bereits deutlich, dass in der Gesundheitsbranche vor allem im B2C eine hohe Nachfrage nach digitalen Angeboten herrscht. Umso überraschender ist es, dass die meisten Ärzte sich nur langsam in Richtung Digitalisierung bewegen. Dies hat auch Auswirkungen auf das B2B Marketing: Um der Digitalisierung gerecht zu werden, müssen MedTech Unternehmen sowie der medizinische Fachhandel ihr Angebot durch digitale Marketingstrategien ausbauen.

Interaktives Gesundheitsbewusstsein: Portale und Social Media

Die sogenannten „Digital Natives“ sind es gewohnt, das Internet als Hauptinformationsquelle zu nutzen. Denn so können sie innerhalb von Sekunden Antworten auf ihre Frage finden, und das auf bequemste Weise. Es ist also nicht verwunderlich, dass auch gesundheitliche Probleme in Internetportalen viel diskutiert sind. Hat ein Nutzer beispielsweise seit Tagen einen stechenden Schmerz in der linken Schulter, so kann er auf Patient-Mediziner-Plattformen, wie beispielsweise NetDoktor, einen ersten fachlichen Rat von Ärzten oder Medizinjournalisten erhalten.

Solche Plattformen gibt es schon länger, doch vor allem die Etablierung von Social Media hat das Patientenbewusstsein gesteigert. In einer Zukunftsstudie hat iBusiness bezüglich der Partizipation der Patienten drei Thesen aufgestellt, wie sich das Patientenverhalten in den nächsten 25 Jahren ändern wird:

  • Die Gesundheitskompetenz der Patienten wird immer höher

  • Die Bevölkerung lebt immer gesünder, medizinische Vorsorge wird daher wichtiger

  • Die Eigenbeteiligung der Patienten wächst stetig

E-Health immer gefragter

Diese drei Tendenzen verdeutlichen den immer stärkeren Einfluss, den Patienten auf die Gesundheitsbranche haben. Aufgrund des steigenden Gesundheitsbewusstseins dürfte die Anzahl der jährlichen Arztbesuche daher also weiterhin wachsen, obwohl die Deutschen mit rund 10 Arztbesuchen im Jahr bereits jetzt weltweit über dem Durchschnitt liegen.

Auch im Gesundheitswesen gewinnt Digitales Marketing an Relevanz

Doch welche Auswirkungen hat es auf den medizinischen Fachhandel und Medizintechnik Unternehmen, wenn Patienten immer häufiger zum Arzt gehen? Um auch in Zukunft weiterhin Kunden zu gewinnen sowie Bestandskunden halten zu können, erfordert das Marketing im Gesundheitswesen neue Strategien. Das Potenzial von E-Health ist zu diesem Zeitpunkt bereits enorm – und wird weiterhin wachsen. Da digitale Angebote vom Patienten nachgefragt werden, muss der B2B Markt sich anpassen und digitale Konzepte fürs Healthcare Marketing entwickeln, um diesen geänderten Anforderungen gerecht zu werden.

Zeiteffiziente Marketingstrategien sind gefordert

Vor allem das Thema Zeitersparnis wird deutlich wichtiger. Im Anbetracht dessen, dass die Anzahl der Arztbesuche immer weiter steigt, auf dem Land jedoch schon heute ein Ärztemangel spürbar ist, benötigen Arztpraxen, MVZ und Kliniken digitale Tools, die den Arbeitsalltag effektiver gestalten.

E-Health immer gefragter


Um den adminstrativen Arbeitsaufwand so weit wie möglich zu reduzieren, eignen sich E-Procurement Lösungen. Diese erleichtern die Beschaffung von Medizinprodukten und sparen Zeit, die den Patienten zugute kommt. Dass digitale Kommunikation unter Ärzten noch nicht weit verbreitet ist, unterstreicht die iBusiness-Studie: Nur 12% der befragten Ärzte nutzen elektronische Kommunikationskanäle.

Bürokratische Hürden verlangsamen den Prozess der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Der Beweis, dass B2B E-Health in Deutschland noch "in den Kinderschuhen steckt", wird bei der Betrachtung des etablierten Marktes deutlich. Den größten Erfolg stellt bis jetzt die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte dar, die seit 2015 Pflicht ist.

Die nur langsam voranschreitende Entwicklung eines digitalisierten ersten Gesundheitsmarktes liegt vor allem an Widerständen durch Politik und Datenschützer, wodurch beispielsweise die Telemedizin sowie die elektronische Gesundheitsakte heute noch undenkbar sind. In den kommenden Jahren ist hier jedoch ein Wandel zu erwarten, weshalb digitale Kanäle im Gesundheitswesen heute schon einzuleiten sind.

Digitales Marketing ist für den Gesundheitsmarkt unabdingbar

Auch wenn ein Großteil der deutschen Ärzte noch sehr zurückhaltend die Digitalisierung von Prozessen im Gesundheitswesen vorantreibt, beweist das Patientenverhalten hier bereits das genaue Gegenteil. In Zukunft wird sich auch der erste Gesundheitsmarkt immer weiter in Richtung Digitalisierung bewegen müssen, und sich so dem zweiten Gesundheitsmarkt anpassen.

Die Tatsache, dass digitale Kanäle und Strategien im Medical B2B trotz der hohen Nachfrage von Patienten nach digitalen Angeboten noch wenig entwickelt sind, zeigt, welches enorme Potenzial E-Health birgt. Denn die Zukunft wird digital.

Thema: Healthcare Marketing, Digitalisierung

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