Telemedizin – die medizinische Versorgung der Zukunft?

Von Sabine von Merzljak
wearables

Möglichkeiten und Grenzen von E-Health Angeboten

Ein überfüllter Warteraum, quengelnde Kinder, schniefende Sitznachbarn: ein Besuch beim Arzt kann anstrengend sein, vor allem, wenn man trotz Termin lange warten muss. Telemedizinische Versorgungsangebote könnten dem ein Ende setzen. Denn der Arzttermin per Videochat könnte schon bald das Gesundheitswesen auf den Kopf stellen.

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Unaufhaltsame Entwicklung....

Doch jede neue Entwicklung muss Hürden nehmen: Ein schwieriger rechtlicher Rahmen oder zu wenig Akzeptanz von Ärzten und Patienten sowie das Thema Datenschutz könnten zur Herausforderungen werden. Dennoch ist klar: Die Digitalisierung ist eine unaufhaltsame Entwicklung – auch dafür ist die Telemedizin ein Beispiel.

Die Phase der Einbindung hat gerade erst begonnen und ein großes Potenzial wird ihr vorausgesagt. Dabei ist die Demografie ein indirekter Einflussfaktor. Da die Gesellschaft immer älter wird und weiter schrumpft, werden sich in den kommenden 25 Jahren neue Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten zwangsläufig auch im Gesundheitswesen etablieren, das sagt die Zukunftsstudie 'Gesundheit 2041 von Ibusiness voraus.

Impulsgeber zweiter Gesundheitsmarkt


Der erste Gesundheitsmarkt in Form von Krankenkassen, Kliniken und Ärzten nimmt in puncto Digitalisierung nur langsam Fahrt auf. Anders sieht es bei den Patienten aus, denn immer mehr Menschen nehmen ihre Gesundheit in die eigene Hand und erwerben hierfür auf dem Markt vorhandene digitale Angebote. Der sogenannte Consumer-Health-Markt wird auch durch diese Nachfrage immer professioneller und kommt dem ursprünglichen Gesundheitssystem immer näher, so die Zukunftsstudie 'Gesundheit 2041' von ibusiness.

5 Vorteile von Telemedizin im Gesundheitswesen

 

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Durch den Einsatz von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien ist es möglich, schnell und einfach Vitaldaten zu sammeln und auszuwerten. Diese Fähigkeit machen sich telemedizinische Angebote zu nutzen.

1. Besseres Monitoring durch Gesundheit-Apps:
Herzschlag und Puls können leichter überwacht werden. Dies hilft, Schlaganfälle und Herzinfakte  bei Risikopatienten vorzubeugen.

2. Bessere Versorgung der ländlichen Gebiete:
Vor allem auf dem Land fehlen Ärzte. Durch digitale Lösungen können Patienten auch aus der Ferne „behandelt“  werden. Dies ist z.B. auch im Rahmen einer Rehabilitation nach einer OP interessant, da Patienten schneller wieder in ihr Zuhause zurückkehren können.

3. Höhere Gesundheitskompetenz der Patienten:
Durch die vielfältigen Angebote von Gesundheit-Apps wächst das Gesundheitsbewusstsein der Patienten. Sie entwickeln ein besseres Verständnis für die eigenen Erkrankungen und können Ärzten selbstbewusster gegenüber treten.

4. Große Zeitersparnis:
Online Sprechstunden sparen Ärzte und Patienten Zeit, da die mitunter umständliche Terminfindung und der aufwändige Weg zum Arzt entfällt. Dies ist besonders für Bewohner von Altenheimen oder Demenzpatienten eine enorme Erleichterung.

5. Bessere Datengrundlage für Forschung:
Da immer mehr Menschen ihre Vitaldaten via App erfassen, gibt es in Zukunft eine viel größere Menge an Daten, die zur Erforschung von Krankheitsmechanismen in der Medizintechnik verwendet werden kann. Auch chronische Krankheiten könnten frühzeitiger erkannt werden.

 

Telemedizin auf dem Vormarsch

Ein essentieller Vorteil von E-Health-Angeboten ist der Vorsorge Aspekt. Noch nie war es so einfach, Schritte, Puls und Kalorienverbrauch zu berechnen. Gerade Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes ließen sich durch ein gestiegenes Gesundheitsbewußtsein relativ leicht vorbeugen und so die Zahl der Erkrankungen deutlich senken. Für Medizintechnik Unternehmen bieten sich hiermit neue Absatzmärkte durch Entwicklung patientengerechter Produkte.

Vorsorge oder Zwang zur Selbstoptimierung?

Einige Krankenkassen sehen den Einsatz von Fitnesstrackern & Co bereits vor. So entlohnt die Techniker Krankenkasse (TKK) den Einsatz von Wearables mit Bonuspunkten. Doch Apps und Smartwatches könnten auch Druck auf Patienten ausüben und diese bei einem vorgeschriebenen Einsatz in ihrem Selbstbestimmungsrecht beschränken. Zudem verändert dies die Beziehung zwischen Patienten und Krankenkassen.

 

MVZ Zahlen und Fakten für Marketer

Quelle:

 Zukunftsstudie "Gesundheit 2041" ibusiness

Thema: Digitalisierung

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